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Korngrößen- und Clustergrößenverteilungen

Die durchgeführten 3D Computer Simulationen zeigen ein identisches Verhalten der sich herausbildenden Korngrößen- bzw. Clustergrößenverteilungen für beliebige Keimbildungs- und Wachstumsraten, das vollständig mit Hilfe der Skalierungsgrößen $\tau_{Av}$ and $\delta_{Av}$ charakterisierbar ist ((Riedel und Karato(1996b)), Figs. 4-6):

Die Evolution des größten Clusters aus $\beta$-Keimen im System widerspiegelt auch nach dem Erreichen und Überschreiten des Perkolationspunktes interessante mikrostrukturelle Aspekte: Oberhalb des Perkolationspunktes wird der größte Cluster infolge der kontinuierlich weiterlaufenden Phasenumwandlung mit $x_{3D} \to 100\%$ in zunehmendem Maß kompakter, d.h. er besitzt einen immer stärker ausgeprägten inneren Zusammenhalt. Eine genauere Analyse zeigt, daß er für x3D>xper homogen auf einer Längenskala oberhalb einer bestimmten sogenannten ``Kohärenzlänge $\xi$'' wird, siehe (Riedel und Karato(1996b)), Fig. 10.


Die Bedeutung der in den Abschnitten 4.1 und 4.2 diskutierten Beziehungen bzw. mikrostrukturellen Eigenschaften liegt in ihrer Allgemeingültigkeit. An keiner Stelle wird ein spezieller physikalischer Wirkungsmechanismus bezüglich der Reaktionsraten IV und Y angenommen, es werden lediglich räumliche Homogenität bzw. Isotropie sowie (mit Einschränkungen) zeitliche Konstanz vorausgesetzt. Die beschriebenen Eigenschaften sollten daher unabhängig von der physikalischen Natur der betrachteten Keimbildungs- und Wachstumsvorgänge gelten.

Potentielle Anwendungen aus geophysikalischer Sicht sind u.a. bei folgenden Problemstellungen gegeben:

Die letzte Problematik ist im Kapitel 6 dieser Arbeit ausführlich dargestellt.


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Michael Riedel
10/6/1997